Vom 3. bis 7. August fand in San Diego, CA, USA, die "Optics + Photonics" statt, eine der wichtigsten internationalen Konferenzen für Optik und Bildverarbeitung. Mehr als 3.500 Teilnehmer waren in das Kongresszentrum am Hafen gekommen. Das vom SWZ koordinierte Forschungsprojekt "Kognitiv-emphatisch intelligente Kobots" (KEIKO) war durch das Teilprojekt 1 "Remote Sensors for Empathetic Cobots" dort mit zwei Beiträgen vertreten, darunter einer als Invited Paper. Doktorand und SWZ-Mitglied Niels Rohweder reiste nach San Diego, um seine Forschungsergebnisse vorzustellen.
Die erste Präsentation, "Low-cost face tracking using ONVIF-based surveillance cameras" beschäftigte sich mit bezahlbaren Lösungen zur Gesichtsverfolgung, während die zweite Präsentation, "Pupillary spectra for use in optical electroencephalography" als eingeladener Beitrag der interessierten Community die Kernelemente des neuartigen Verfahrens zur Messung der Gehirnaktivität nahebrachte.
"Es war eine tolle Erfahrung, und eine Ehre eingeladen worden zu sein," resümiert Niels Rohweder. "Durch die Treffen mit Kollegen aus aller Welt konnte ich einige neue Anregungen für meine Arbeit mit nach Hause nehmen."
Besagte Arbeit ist seine Doktorarbeit: Eine Methode, über Pupillenoszillationen und -spektren kontaktlos die Gehirnaktivität zu messen. Teil der Forschung ist unter anderem das von ihm konstruierte, hochauflösende Pupillometer, welches Pupillenoszillationen im Nanometerbereich nachweisen kann. Diese neuartigen Technologien und Ansätze sollen im Projekt KEIKO, in dessen Rahmen die Forschung stattfand, genutzt werden. KEIKO ist ein vom SWZ koordiniertes interdisziplinäres Forschungsprojekt, in das nicht nur die TU (IEI, IFI, SWZ), sondern auch die Universitäten Göttingen sowie Duisburg-Essen eingebunden sind. Gefördert wird das Projekt vom Land Niedersachsen. Ziel ist, einen Kobot zu erschaffen, der sich den physischen und mentalen Zuständen des menschlichen Partners anpasst, und so eine echte mensch-zentrierte Erfahrung erzeugt. Eine Methode um kontaktlos menschliche mentale Zustände zu messen, wie sie mit Messungen der Gehirnaktivität möglich sein könnte, ist daher wichtig. Andere Teilprojekte von KEIKO beschäftigen sich mit AI-basierten Handlungsvorhersagen, psychologischen Markern mentaler Zustände wie z.B. Erschöpfung, oder VR-basierten Simulationen.
"Eine schöne Anerkennung unseres Projektes," sagt auch Projektsprecher Prof. Dr. Christian Rembe. "Es zeigt die Wichtigkeit und aktuelle Relevanz unserer Forschung."
Das vom Land Niedersachsen über die SPRUNG-Initiative geförderte Projekt KEIKO (Projektnummer 76251-1337/2022) läuft noch bis 2026.
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