Am 6. Februar fand das Kickoff-Meeting des neuen SFB 1368 im Unterwassertechnikum Hannover statt.
Das Ziel ist des neuen Sonderforschungsbereichs ist es, eine Produktionstechnik unter Sauerstofffreiheit zu entwickeln und zu etablieren, die neue Möglichkeiten eröffnet und so zum Beispiel das Fügen von Werkstücken effizienter macht.
Die Produktionsprozesse der metallverarbeitenden Industrie werden in der Regel unter Anwesenheit von Sauerstoff durchgeführt. Selbst unter Ultrahochdruckbedingungen bilden sich Oxidschichten innerhalb kurzer Zeitspannen. Die Oxidschicht bereitet bei der Herstellung von Werkstoffverbunden große Schwierigkeiten, da sie die Adhäsionskräfte beeinflusst und im schlimmsten Fall eine Verbindung der Metalloberflächen verhindert. Insbesondere beim Fügen von zwei Bauteilen aus unterschiedlichen Materialien stellt die Oxidschicht einen großen Störfaktor dar, wobei es Materialkombinationen gibt, die bisher nicht oder nur bedingt fügbar sind.
Der Sonderforschungsbereich 1368 "Sauerstofffreie Produktion" deckt ein breites Spektrum an Forschung ab, das vom Experiment bis zur atomistischen Simulation reicht. Das SWZ ist durch Jun.-Prof. Nina Gunkelmann vertreten. In dem von ihr geleiteten Projekt wird mit Hilfe von klassischen Molekulardynamiksimulationen der Einfluss der Oxidschichten auf die physikalischen Eigenschaften der Bindung der Fügepartner in der Kontaktzone am Beispiel des Walzplattierens grundlegend untersucht. Teilprojektbearbeiter ist M.Sc. Hoang-Thien Luu, der bereits seit 2018 am SWZ arbeitet und umfangreiche Erfahrungen mit atomistischen Simulationen hat. Im SFB 1368 leitet SWZ-Juniorprofessorin Nina Gunkelmann zudem die Arbeitsgruppe Modellierung, die einen skalenübergreifenden Ansatz der Modellierungsprojekte erarbeitet, um ein grundlegendes Verständnis über die Vorgänge und Mechanismen in Prozessen der Fertigungs-, Montage- und Handhabungstechnik zu erlangen.